Bambus ist im Garten ein echter Exot. Obwohl er mit Mais, Hafer und Weizen verwandt ist, bringt der Bambus fernöstliches Flair in jeden Garten und hat in der chinesischen Gartenkunst eine sehr große Bedeutung.
Kein Wunder, dass der Bambus auch hierzulande nicht fehlen darf, wenn fernöstliches Flair gewünscht ist. Aber Bambus ist noch vielseitiger und lässt sich im Garten an den unterschiedlichsten Stellen einsetzen.
Obwohl der Bambus aus Asien, Amerika und Australien kommt, gibt es hierzulande mittlerweile auch zahlreiche Arten, die sich im Garten kultivieren lassen. Dabei hat der Bambus einen entscheidenden Vorteil: weil einige Arten sogar in hohen Gebirgen wachsen und dort kalten Temperaturen ausgesetzt sind, sind sie im eigenen Garten sogar winterhart. Kurzzeitig kann Bambus sogar Temperaturen von bis zu minus 20 Grad Celsius aushalten. Eine ganz besondere Eigenschaft hat der Bambus aber auch. Bambus ist die am schnellsten wachsende Pflanzenart und kann am Tag bis zu 30 Zentimeter wachsen. Und auch wenn der Bambus hierzulande nicht ganz so groß wird: der riesige Bambus (Dendrocalamus giganteus) kann in seiner Heimat in Südostasien Höhen von bis zu 50 Metern erreichen. Besonders praktisch am schnellen Wachstum vom Bambus ist, dass er sehr hohe Mengen CO2 aufnehmen kann und damit über die Photosynthese bis zu 35% mehr Sauerstoff produziert als eine vergleichbar große Fläche von Bäumen.
Bambus ist im Garten ein wahres Multitalent. Ob als Hecke oder als Bodendecker, als Sichtschutz oder Innenhofbegrünung – es gibt eigentlich keinen Platz, an dem man Bambus nicht einsetzen kann. Wer einen schnell wachsenden natürlichen Sichtschutz haben will, der ist mit Bambus auf jeden Fall auf der richtigen Seite. Durch sein schnelles Wachstum kann der Bambus in einem Gartenjahr den Garten oder die Terrasse vor den neugierigen Blicken der Nachbarn schützen und gleichzeitig einen Hauch Asien in den eigenen Garten bringen. Bambus wird mittlerweile auch immer mehr als Kübelpflanze eingesetzt und für Wintergärten oder Terrassen kultiviert. Geerntet werden kann Bambus hierzulande nach ca. 3 Jahren. Dann sind die Stiele ausreichend verholzt und der Bambus kann verarbeitet werden. Anders als bei anderen Pflanzen muss der Bambus nach der Ernte nicht erneut angepflanzt werden. Er besitz nämlich ähnliche Eigenschaften wie Unkraut und wächst kontinuierlich aus den Wurzeln wieder nach.
Bevor man sich einen Bambus in den eigenen Garten holt, sollte man genau wissen, um welche Art Bambus es sich handelt und sich von einem Fachverkäufer beraten lassen. Wer bei gewissen Bambus-Arten keine Rhizomsperre einsetzt, wird das nach einigen Jahren bereuen. Es gibt nämlich einen winterharten Bambus, der keine Ausläufer bildet und damit keine Rhizomsperre braucht: der Schirmbambus. Der Schirmbambus wächst kompakt du gehört zu den eher kleineren Bambus-Arten. Und das, obwohl er stattliche Höhen von bis zu 3 Metern erreichen kann. Beim Einpflanzen wird der Boden aufgelockert und mit reifem Kompost aufgebessert. Wichtig ist, dass Bambus regelmäßig gegossen wird. Durch die Rhizomsperre kann die Erde nämlich schnell austrocknen. Ist der Bambus erstmal gepflanzt, ist er ein sehr pflegeleichter Zeitgenosse. Einen regelmäßigen Schnitt braucht er nicht, aber junger und frisch gepflanzter Bambus ist in den ersten Jahren etwas frostempfindlich und sollte im Herbst mit Laub abgedeckt werden. Übrigens: Bambus blüht nur alle 70 Jahre und stirbt dann ab. Nach der Blüte entsteht aus den Samen ein neuer Bambus, der dann nach 70 Jahren wieder blüht und abstirbt.